man hat ihn in den Tod getrieben...
...man hat seinen Eltern ihren einzigen Sohn genommen -
man hat ihnen seinen "Freitod" mitgeteilt und sie über die Umstände im Unklaren gelassen, sodass sie sich vermutlich Zeit ihres Lebens gefragt haben, was ihren Jungen so am Leben verzweifeln ließ - und ob sie vielleicht eine Mitschuld daran tragen!
...man hat seinen Schwestern ihren Bruder genommen -
sie mussten damit aufwachsen, dass sie glaubten, er hätte sie freiwillig verlassen, weil er mit dem Leben nicht zurecht kam
...man hat seinen engsten Verwandten ein Familienmitglied genommen,
dessen Tod etwas Unaussprechliches begleitete
...man hat meinen Cousins, Cousinen und mir einen Onkel vorenthalten, der vermutlich genauso ein liebevolles Familienmitglied gewesen wäre, wie seine Schwestern
Fast 80 Jahre war der Familie nichts über sein trauriges Schicksal bekannt -
alle Zeitzeugen sind bereits verstorben.
Nur durch Zufall bin ich*) über den Stolperstein gestolpert, der ihm in Hamburg gewidmet wurde, weil er dort 1943 als Homosexueller denunziert, verfolgt, verhaftet wurde - und Verhör und Folter,
nur durch einen Sprung in den Tod entfliehen konnte.
Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.
Bertolt Brecht
Ich möchte mich bedanken bei dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der mit seinem Projekt STOLPERSTEINE durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, vor deren früheren Wohnorten erinnert, bei den freundlichen Mitarbeitern, die ich über die Webseite der Stadt Hamburg kontaktiert hatte und die meine Recherchen unterstützt haben, bei Herrn Ulf Bollmann vom Staatsarchiv Hamburg, der mir durch seine fachkundige Hilfe ermöglicht hatte, dem Aktenvermerk über den Tod meines Onkels, ein Gesicht zu geben, durch die vielen Familienfotos, die aus der glücklichen und behüteten Kindheit meiner Mutter stammen - und bei demjenigen, der gerade für Wilhelm (Willi) diesen Stolperstein gestiftet hatte, ohne den ich niemals etwas über sein trauriges Schicksal erfahren hätte.
Herzlichen Dank auch an die engagierten lieben Menschen, die die Verlegung eines weiteren Stolpersteines am letzten Wohnort von Wilhelm in Travemünde, initiiert und durchgeführt haben.
Danke. dass Wilhelm Prull nicht vergessen wurde!
man hat ihnen seinen "Freitod" mitgeteilt und sie über die Umstände im Unklaren gelassen, sodass sie sich vermutlich Zeit ihres Lebens gefragt haben, was ihren Jungen so am Leben verzweifeln ließ - und ob sie vielleicht eine Mitschuld daran tragen!
...man hat seinen Schwestern ihren Bruder genommen -
sie mussten damit aufwachsen, dass sie glaubten, er hätte sie freiwillig verlassen, weil er mit dem Leben nicht zurecht kam
...man hat seinen engsten Verwandten ein Familienmitglied genommen,
dessen Tod etwas Unaussprechliches begleitete
...man hat meinen Cousins, Cousinen und mir einen Onkel vorenthalten, der vermutlich genauso ein liebevolles Familienmitglied gewesen wäre, wie seine Schwestern
Fast 80 Jahre war der Familie nichts über sein trauriges Schicksal bekannt -
alle Zeitzeugen sind bereits verstorben.
Nur durch Zufall bin ich*) über den Stolperstein gestolpert, der ihm in Hamburg gewidmet wurde, weil er dort 1943 als Homosexueller denunziert, verfolgt, verhaftet wurde - und Verhör und Folter,
nur durch einen Sprung in den Tod entfliehen konnte.
Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.
Bertolt Brecht
Ich möchte mich bedanken bei dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der mit seinem Projekt STOLPERSTEINE durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, vor deren früheren Wohnorten erinnert, bei den freundlichen Mitarbeitern, die ich über die Webseite der Stadt Hamburg kontaktiert hatte und die meine Recherchen unterstützt haben, bei Herrn Ulf Bollmann vom Staatsarchiv Hamburg, der mir durch seine fachkundige Hilfe ermöglicht hatte, dem Aktenvermerk über den Tod meines Onkels, ein Gesicht zu geben, durch die vielen Familienfotos, die aus der glücklichen und behüteten Kindheit meiner Mutter stammen - und bei demjenigen, der gerade für Wilhelm (Willi) diesen Stolperstein gestiftet hatte, ohne den ich niemals etwas über sein trauriges Schicksal erfahren hätte.
Herzlichen Dank auch an die engagierten lieben Menschen, die die Verlegung eines weiteren Stolpersteines am letzten Wohnort von Wilhelm in Travemünde, initiiert und durchgeführt haben.
Danke. dass Wilhelm Prull nicht vergessen wurde!
Ein Familienfoto von 1931 (vermutlich die Silberhochzeit des Onkels)
Willi mit 21 Jahren (oben links), vor ihm seine Halbschwester Gerda mit seiner Stiefmutter,
rechts vorne seine Halbschwester Hanna mit seinem Vater
Willi mit 21 Jahren (oben links), vor ihm seine Halbschwester Gerda mit seiner Stiefmutter,
rechts vorne seine Halbschwester Hanna mit seinem Vater
*) Ingrid Stiehler, [email protected], Nichte von Wilhelm Prull